Beitrag KC-Aktuell (Oktober 2020)

„Grauer Superdämmer“ setzt neue Maßstäbe in der Wärmedämmung

Beitrag KC-Aktuell (Oktober 2020)
Das branchenübergreifende Netzwerk Kunststoff-Cluster (KC) informiert im Printmedium "KC-aktuell" regelmäßig über relevante Themen der regionalen Kunststoff-Branche.

In der Ausgabe Oktober 2020 wurde sunpor als langjähriges Partnerunternehmen vorgestellt.

Interview jetzt nachlesen!


Reinhard Reisinger, CFO der SUNPOR Kunststoff GmbH im Gespräch über Lambdapor, Sicherheitsmanagement, ökologischen Fußabdruck sowie aktuelle Herausforderungen.
Sunpor ist mit Innovationen stark gewachsen. Was ist das Besondere an der Neuentwicklung Lambdapor®?
Sunpor war ein wichtiger Treiber für die Entwicklung dieses Materials, wir haben die luftgefüllten EPS-Zellen mit feinen Grafitpartikeln versehen – daher auch die typische graue Farbe. Lambdapor® als „grauer Superdämmer“ setzt in der Dämmung mit vielen Attributen neue Maßstäbe. Die Dämmleistung ist um bis zu 25 Prozent besser als jene von weißem EPS. Die nötige Dämmwirkung wird gegenüber weißem Material mit viel dünneren Dämmplatten erreicht. Weiters spart Lambdapor® in der Herstellung zusätzliche Rohstoffe durch seine Leichtigkeit, Stabilität und Dämmkraft.

Wie sieht die HSE-Strategie bzw. das Sicherheitsmanagement bei Sunpor aus?
Sunpor legt besonders in der Produktion Wert auf Verantwortung für die Welt von morgen. An beiden Standorten in St. Pölten-Stattersdorf und St. Pölten-Radlberg produzieren wir nach dem Responsible Care-Standard, der weltweit als die anspruchsvollste Verpflichtung in der chemischen Industrie für eine umwelt- und gesundheitsschonende Produktionsweise gilt. Mit gezielten Investitionen sind wir als Kunststoffproduzent und chemischer Betrieb bestrebt, unsere Verantwortung für Mensch und Umwelt zu leben. Der Mitarbeiterschutz und auch die gesellschaftliche Verantwortung stehen bei Sunpor, neben unseren Themen der ökologischen Nachhaltigkeit und dem Thema der sozialen Verantwortung, im Fokus. Der Sunpor-Mitarbeiter ist eine der Säulen von Sunpor. Daher unterstützen wir unsere Mitarbeiter im Rahmen unserer Unternehmenskultur in den Bereichen Kommunikation, Teamarbeit, Engagement und Chancenkultur. Aber auch gezielte soziale und gemeinnützige Initiativen in der Region sind uns ein besonderes Anliegen.

Wie haben Sie auf COVID-19 reagiert bzw. reagieren müssen?
Selbstverständlich hat Sunpor die entsprechenden Sicherheits- und Umweltmaßnahmen mehr als erfüllt. Somit können wir heute auf eine gesunde Entwicklung zurückschauen. Sunpor hat in dieser Situation die Schnellhilfe-Maßnahmen des Bundes teilweise genutzt. Vor allem die sehr unbürokratischen Themen wie Steuern- und Abgabenstundung.

Ökologischer Fußabdruck: Wie bearbeiten Sie das Thema Recycling F&E-seitig?
Mit der Initiative PolyStyreneLoop wurde und wird für die EPS-Branche ein Meilenstein in der Nachhaltigkeit und Ökologie im Rahmen der Kreislaufwirtschaft von EPS gesetzt und weiter vorangetrieben. Das heißt, dass sich mehr als 70 Unternehmen engagieren – so auch Sunpor – mit dem Ziel, EPS neu aufzubereiten und wieder zu hochwertigem neuen EPS zu verarbeiten. Somit wird der voran genannte Kreislauf des Dämmstoffes zur Gänze geschlossen. Damit setzt Sunpor als verantwortungsvolles Unternehmen durch aktives Recycling einen ökologischen Fußabdruck.

Sie sind mit Suncolor auf einem sehr spezialisierten Markt tätig. Was ist dabei die Besonderheit?
Suncolor ist nicht nur eingefärbtes EPS, sondern repräsentiert die modernste Extrusionstechnologie. Es entstehen Produkte wie Helmmaterial unter dem Motto „Lebensretter mit Lifestyle“, Verpackung à la carte, Lambdalit® – ein Funktionswerkstoff mit hoher Dichte und andere Applikationen aus der Sunpor-Produktfamilie. Der starke F&E-Fokus bei Sunpor eröffnet mit neuen Anwendungen neue wirtschaftliche Perspektiven: Anwendungen „neu gedacht“ und mit neuen Vorzügen. Wir verhelfen Ideen zur serienreifen Umsetzung auf der Basis von Sunpor-EPS.

Wo sehen Sie aktuell die größten Herausforderungen als Rohstoffhersteller für den Baubereich?
Die Frage ist: Wie wirkt sich diese Pandemie auf die Gesamtwirtschaft und im speziellen auf die Bauwirtschaft aus? Das wissen wir frühestens, wenn überhaupt, erst 2021.

Wie schätzen Sie die finanziellen und wirtschaftlichen Auswirkungen von COVID-19 auf Ihre Branche ein?
Experten sprechen von bis zu 25 Prozent Insolvenzen in Europa. Das heißt, es trifft die Gesamtwirtschaft. Thema in der Finanzwirtschaft sind u.a. die Bewertungen durch Kreditversicherer: Firmen werden „downgerated“ – wer übernimmt dann die Haftung? Daraus folgt die Bewertung durch die Banken. Diese basiert auf dem Rating, Kredite werden bei niedrigem Rating nur schwer vergeben. Das Geld der Hilfsmaßnahmen von Bund und Banken ist relativ teuer für die Unternehmen. Denn wir müssen irgendwann die Kredite und Stundungen zurückzahlen. Nur wie? Als Finanzverantwortlicher sehe ich jedoch in unserer Branche – bzw. in all jenen, die mit der Bauwirtschaft zusammenhängen – einer wirtschaftlich positiveren Zukunft entgegen, da die Baubranche ein „Treiber“ von wirtschaftlichen Entwicklungen ist.

Wo sehen Sie als Beirat im KC die künftige Rolle des Kunststoff-Clusters?
Als Netzwerkmotor und Supporter für die Entwicklung von Unternehmen. Dies jedoch nicht nur in Österreich, sondern auch mit dem Fokus auf exportorientierte Unternehmen.
-
Hier kann der gesamte Beitrag nachgelesen werden: KC-aktuell 3/2020
Reinhard Reisinger
„An beiden Standorten in St. Pölten-Stattersdorf und St. Pölten-Radlberg produzieren wir nach dem Responsible Care-Standard, der weltweit als die anspruchsvollste Verpflichtung in der chemischen Industrie für eine umwelt- und gesundheitsschonende Produktionsweise gilt."

Reinhard Reisinger
CFO

NACH OBEN